Russlands Sicht auf NATO und EU
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Kann man Russland nach Jahrhunderten der Autokratie und des Imperialismus in die Art von nettem, demokratischen Land verwandeln, die leicht mir den europäischen Nachbarn zurechtkommt? Barbara Kerneck, eine Veteranin unter den deutschen Korrespondenten in der Russischen Föderation, arbeitete von 1988 bis 2000 freiberuflich mit eigenem Büro in Moskau, unter anderem für die taz, das KURSBUCH, das schweizerische Nachrichtenmagazin FACTS und die Zeitschrift DU. Um die Jahreswende 2003/2004 ist sie dorthin zurückgekehrt und dieser Frage nachgegangen. Was bedeutet für uns die Etablierung eines autoritären russischen Staates unter Vladimir Putin? Warum sind antisemitische und imperialistische Losungen beim russischen Volk so populär? Sie hat darüber mit liberalen Politikern gesprochen, aber auch mit Vertretern der Ultranationalisten, deren Parteien einen großen Zuwachs im neuen russischen Parlament verzeichnen. Besonders die außenpolitische Programme letzterer hat sie unter die Lupe genommen und einige Gemeinsamkeiten zwischen deren Weltbild und dem des russischen Präsidenten gefunden. Ihre These: Die Geheimdienstleute um Putin, die so gern von Russland als “Großmacht“ reden, haben den Griff nach der Weltmacht nur aufgeschoben. Sollten sich die sozialen Konflikte im Lande verschärfen, könnte das Werben um den Westen schnell wieder in einen aggressiven Isolationismus à la UdSSR umschlagen.