Grundzüge eines kulturschaffenden Kindergartens
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Die vorhandene Waldorfkindergartenpädagogik erweckt den Anschein einer für alle Zeiten festgefügten, unveränderlichen Erziehungsform. Der Verfasser dieses Buches, Waldorflehrer, Heilpädagoge, Kindergärtner und seit vielen Jahrzehnten mit dem Spiel im schillerschen Sinne künstlerisch forschend tätig – zeigt, dass dies mit dem ethischen Individualismus der Philosophie der Freiheit Rudolf Steiners unvereinbar ist. Rudolf Steiner spricht von der vorgeburtlichen „Mysterienerfahrung“ des heutigen Kindes, dem im ersten Lebensjahrsiebt alle Hindernisse aus dem Wege zu räumen sind, damit das Spiel sich frei entwickeln kann. Eine gänzlich neue, kulturschaffende Kleinkindererziehung zeichnet sich in den Umrissen dieses Buches ab, die dann entstehen wird, wenn – weibliche und männliche – Kindergärtner selber arbeitend und schöpferisch forschend um das keimende Spiel der Kinder tätig sind. Die Wende um 180 Grad, von der Rudolf Steiner auf seinem Sterbebett gesprochen hat, die die Waldorfpädagogik ergreifen soll, wird als Idee und Erfahrung hier für die Waldorfkindergartenpädagogik vollzogen. Diese Wende wird umso notwendiger sein, als ein neues, wahrhaft der Geisteswissenschaft entsprechendes Erziehungsbild des kleinen Kindes der nun drohenden staatlich verordneten, intellektualisierenden Früherziehung entgegenzusetzen ist.