Der Polemiker Karl Kraus
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Die Polemik ist eine seit der Antike bekannte Literaturgattung. Die literarische Polemik stößt jedoch häufig auf starken Widerwillen der Zeitgenossen, da sie ihre Aggressivität nicht tarnt, sich nicht in unpersönliche Formulierungen flüchtet und eine klare Stellungnahme des Lesers verlangt. Karl Kraus ist einer bedeutendsten und einflussreichsten Satiriker und Polemiker des 20. Jahrhunderts. Diese Arbeit analysiert seine bedeutendsten Polemiken der 20er-Jahre: die gegen den Berliner Kritiker Alfred Kerr, gegen den Wiener Polizeipräsidenten und österreichischen Ministerpräsidenten Johann Schober und gegen den mächtigen Zeitungsherausgeber Emmerich Bekessy, den Kraus schließlich zur Flucht aus Wien zwang. Sie gewinnt aus der Analyse allgemeine Gattungsmerkmale der modernen literarischen Polemik und erweitert so nicht nur die Kraus-Forschung um einen wichtigen, bisher vernachlässigten Bereich, sondern auch die Polemikforschung.