Oper
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»In dem wogenden Schwall, in dem tönenden Schall, in des Welt-Atems wehendem All – ertrinken – versinken – unbewusst – höchste Lust!« Tristan und Isolde Oper, das Drama der Leidenschaften, das Kraftwerk großer Gefühle, die Manufaktur der Illusionen, macht seit über 400 Jahren die Herzen des Publikums in nicht nachlassender Heftigkeit fiebrig; sie entzückt, berauscht, erschüttert, verzaubert, elektrisiert mit menschlichen Abgründen wie Mord, Ehebruch, Inzest, Intrige, Folter, Raub, Betrug, Vergewaltigung. Menschen, die ein hohes C für ein Glas Orangensaft halten, werden nie verstehen, warum sich Opernenthusiasten nächtelang um Karten für ein Stück anstellen, das sie schon fünfzigmal gesehen haben, nur um jedes Mal wieder in Ekstase zu geraten über Rachearien, Liebesduette, auf dem Sterbelager geschmetterte Abschiedsgesänge oder Gefangenenchöre. Wie ein Virus befällt die Opernleidenschaft selbst Leute, die völlig immun schienen – so etwa den Autor dieses Buches, der selbst auf seinen Reisen ans Ende der Welt noch Opernhäuser aufstöbert.