Im Süden viel Neues
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Italien durchläuft seit Anfang der 1990er Jahre einen für westeuropäische Verhältnisse einzigartigen Wandel seines politischen Systems. Tatsächlich hat sich seit dem Ende der „ersten Republik“ vieles verändert. Das gilt für das Parteiensystem ebenso wie für das Verhältnis von Politik und Raum. Die anfängliche Aufbruchstimmung jedoch ist inzwischen verflogen, denn nicht alle Hoffnungen, die an diesen Prozeß geknüpft wurden, haben sich auch erfüllt. Das Buch geht deshalb der Frage von Kontinuität und Wandel im politischen, institutionellen und gesellschaftlichen System Italiens nach. Dabei zeigt sich, daß Italien noch immer weit entfernt ist von dem selbst gesteckten Ziel, ein „normales Land“ innerhalb Europas zu werden. Vielmehr scheint Italien abermals einen Sonderweg zu beschreiten. Sichtbarstes Zeichen dessen ist das „Phänomen Berlusconi“ mit einer Verquickung von Politik, Medienmacht und ökonomischen Interessen, die alle Grundregeln der Demokratie verletzt. Hinter den Kulissen wurde soeben eine umfassende Verfassungsreform mit möglicherweise weitreichenden Folgen auf den Weg gebracht. Der Autor untersucht die Notwendigkeit einer solchen Verfassungsreform und analysiert die Chancen und Risiken des Vorhabens. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, daß Italien auf einem schmalen Grat wandelt zwischen wirklicher Modernisierung und Gefährdung seiner Demokratie.