Türkei und EU
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Mesut Yilmaz, zwischen 1991 und 1999 mehrfacher türkischer Ministerpräsident, danach Europaminister, Mitglied des Europäischen Konvents und Vizepräsident der „European Democratic Union“ wirbt in diesem Buch mit Herzblut und Überzeugungskraft für den raschen EU-Beitritt der Türkei. Yilmaz weist darauf hin, dass die Türkei seit über vierzig Jahren - obwohl Mitglied im Europarat und der Nato - auf den Beitritt zur Europäischen Union warten muss. Trotz des Beschlusses des Europäischen Rates in Helsinki 1999, in dem der Türkei die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen für 2004 fest zugesagt wurde, formiert sich der Widerstand neu. Den Argumenten, die sich aus der Angst des christlichen Westens vor der islamistischen Überfremdung speisen, tritt Yilmaz mit dem Hinweis auf die historische und geographische Zugehörigkeit seines Landes zu Europa, aber vor allem mit einer umfassenden Analyse der wirtschaftlichen und geopolitischen Funktion der Türkei für ein starkes Europa im Spiel der Weltmächte, entgegen. Ein Buch, das den Europäern auch den Spiegel vor Augen hält mit der Frage, wie sie es mit der christlichen Toleranz und der verbindlichen Zusage der EU-Mitgliedstaaten halten. Die Chance der EU, die Werteordnung des Abendlandes mit der Aufnahme der Türkei nachhaltiger und wirksamer in die Weltpolitik einbringen zu können, wird von Yilmaz überzeugend dargestellt. Dieses Buch wirbt nicht nur für den EU-Beitritt der Türkei, sondern hilft auch die tragische Verknüpfung zwischen Terrorismus und Islam nach dem September 2001 in den Köpfen der Europäer aufzulösen und den laizistischen türkischen Staat mit islamischer Bevölkerung als Partner im christlich-geprägten Europa willkommen zu heißen.