Open source

Sind wir offen, neue Wege in der Softwareerzeugung zu gehen oder sind diese neuen Wege Irrwege? Viele Menschen neigen dazu, immaterielle Güter als frei und umsonst zu empfinden, während materielle Güter leicht einen Wert darstellen, für den jeder bereit ist zu bezahlen. Das Internet macht es möglich. Gesucht werden der Mittelweg und die Wirtschaftlichkeit. Dies von verschiedenen Seiten zu beleuchten und zu diskutieren hatte sich der MÜNCHNER KREIS mit der Fachkonferenz „Open Source“ zum Ziel gesetzt. Proprietäre versus offene Systeme, bezahlte Lizenzen gegenüber kostenloser Software über das Internet, Softwareentwicklung von Fachleuten quer durch die Welt auf freiwilliger Basis, getestet durch eine Vielzahl von Beteiligten statt unternehmenseigener und marktorientierter Entwicklungkonzepte auf proprietärer Basis. Herstell- und Vertriebskosten auf der einen Seite sowie Marktlücken auf der anderen Seite sind Triebfedern für neue Softwareentwicklungsmethoden. Bei neuen Geschäftsmodellen, Produktions- und Vertriebsmethoden sowie neuen Entwicklungskonzepten entstehen häufig konträre Meinungslager, die teilweise aneinander vorbei argumentieren und sich in Glaubensansichten oder handfeste Interessen versteifen. Dabei werden auf beiden Seiten wichtige Argumente ins Feld geführt. Copyright, Urheberrechte, Produkthaftung sind juristische Aspekte, die sicherlich eine Rolle spielen, insbesondere bei einem industriellen Einsatz von Open Source. Neue Betriebssysteme wie Linux zeigen exemplarisch den Bedarf nach neuen Ufern, wenn oligopole Strukturen nicht immer den Bedürfnissen des Marktes genügen. Open Source könnte Basisbausteine für neue Investitionen und neue Märkte bilden. Wie kann man mit Open Source Geld verdienen? Investitionsschutz, Betriebssicherheit, rechtliche Absicherung, Glauben oder Wissen, Software-Entwicklung als ernsthaftes Spiel und Passion in einer globalen „Internet“-Gemeinde sind weitere wichtige Aspekte, die es auf der diesem Buch zugrundeliegenden Fachkonferenz zu beleuchten galt.