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Einsatz elektronischer Kommunikationshilfen bei Aphasie

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Das vorliegende Buch stellt die elektronische Kommunikationshilfe PCAD (Portable Communication Assistant for People with Acquired Dysphasia) vor und präsentiert eine für die sprachtherapeutische Behandlung von aphasischen Patienten relevante empirische Untersuchung, die mit der Ziel einer quantitativen Evaluation durchgeführt wurde. Diese hatte einerseits zum Ziel, die elektronische Kommunikationshilfe im Hinblick auf deren Effizienz für den aphasischen Anwender zu untersuchen, andererseits aber auch im Hinblick auf die Nutzbarkeit für die Sprachtherapie. Ausgehend von Aphasien sowie auf dem Hintergrund psycholinguistischer Modellbildungen der Sprachverarbeitung und der Aufarbeitung des aktuellen Forschungsstandes auf dem Gebiet elektronischer Kommunikationshilfen wurden Hypothesen formuliert sowie Kriterien für die Evaluation entwickelt, die an einer sorgfältig ausgewählten Patientenstichprobe (N = 25) bestehend aus chronischen und akuten Aphasikern überprüft wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass: die entwickelten Kriterien, Sprachtherapeuten bei der Auswahl geeigneter elektronischer Hilfsmittel für aphasische Patienten unterstützen und dabei helfen, Fehler bei der Auswahl und Anpassung elektronischer Hilfsmittel zu vermeiden; PACD sowohl in der Gruppe der chronischen Aphasiker als auch in der Gruppe der akuten Aphasiker als prothetisch-instmmentell-therapeutische§ Hilfsmittel auf elektronischer Grundlage zur Anwendung kommt, indem die elektronische Kommunikationshilfe vor allem beim Benennen (vgl. AAT - HUBER et al., 1983) zur Sprechhilfe wird und Funktionsausfälle kompensiert; PCAD in beiden Gruppen zur Strukturierung von Dialogen eingesetzt wird sowie in grundlegenden Phasen des Gespräches benutzt wird. Eingebettet war die Evaluation in die Entwicklung einer elektronischen Kommunikationshilfe für Menschen mit geringer expressiver Sprachfähigkeit (z. B. Broca-Aphasiker, globale Aphasiker), mit der den Anwendern eine funktionale Kommunikation im Alltag und in der Sprachtherapie ermöglicht werden sollte. Als Ergebnis entstand ein elektronisches Hilfsmittel, das mit einem speziellen Navigationssystem, einem Standard an Bildern und sprachlichem Material sowie mit folgenden Modulen ausgestattet ist: • einem Bildsystem, das die Suche eines gewünschten Ausdrucks erleichtert; • einem Hilfe-System, in das Buchstaben und Wörter, aber auch Zeichnungen eingegeben werden können; • einem Sprechmodul, das über eine Spracheingabe- und Sprachausgabefunktion verfügt. Auf technischer Seite verfügt die elektronische Kommunikationshilfe über ein dynamisches Display mit Touchscreen und synthetisierter Sprachausgabe. Die Spracheingabe erfolgt durch ein in das Gerät integriertes Mikrofon. Die Ergebnisse der Evaluation der elektronischen Kommunikationshilfe PCAD weisen insgesamt darauf hin, dass elektronische Kommunikationshilfen zum festen Bestandteil in Deutschlands Rehabilitationspraxis gehören sollten, dass aber auch die Kriterien ihrer Evaluation weiterer Entwicklung und Förderung bedürfen. Erst dadurch wird in Zukunft gewährleistet sein, dass ihr Einsatz in der Sprachtherapie in Deutschland im internationalen Vergleich nicht mehr nur einen kleinen, vernachlässigten Bereich darstellt.

Parameter

ISBN
9783832227791
Verlag
Shaker

Kategorien

Buchvariante

2004, paperback

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