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Derivatemärkte sind das am schnellsten wachsende Segment der Finanzmärkte und spielen eine zentrale Rolle in der Globalisierung. Als handelbare Wertpapiere, die von anderen Geschäften abgeleitet sind, verwischen sie die Grenzen zwischen Kredit-, Wertpapier- und Devisenmärkten und fördern die Interdependenz auf den Finanzmärkten. Der Großteil des Derivatehandels erfolgt außerbörslich, was Intransparenz und unzureichende Regulierung zur Folge hat. Ursprünglich im 17. Jahrhundert entwickelt, um Handelsrisiken an „Risikospezialisten“ zu verlagern, hat sich das Derivatensystem zu einem systemischen Risiko für das internationale Finanzsystem gewandelt. Der moderne Derivatehandel begann 1973 mit der Aufkündigung des Bretton-Woods-Systems, was neue Risiken durch schwankende Wechselkurse mit sich brachte und den Bedarf an Absicherung durch Derivate erhöhte. Gleichzeitig wuchs auch das Spekulationspotenzial. Während Derivate hauptsächlich aus dem globalen Norden stammen, verursachen sie in Entwicklungsländern durch Kettenreaktionen erhebliche wirtschaftliche und soziale Schäden. Diese Länder sind oft nicht in der Lage, mit den Schwankungen der Finanzmärkte umzugehen, was zu schwerwiegenderen Krisen führt. Die Weltbank empfiehlt, dass Entwicklungsländer Anleihen emittieren und Derivate zur Risikoverwaltung nutzen, ignoriert jedoch die neuen Risiken für schwache Ökonomien. Politische Regulierung könnte hingegen Schutz vor Stabilitätsrisik
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Derivate - das unbekannte Wesen, Isabel Lipke
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- 2003
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