Waldemar Augustiny - "Schöngeist" unterm Hakenkreuz
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In Untersuchungen zum Wechselverhältnis von Heimatkunst und Nationalsozialismus suchte man einen Namen bislang häufig vergebens: Waldemar Augustiny (1897-1979). Dabei steht der Schriftsteller und Kunstkritiker Augustiny jedoch exemplarisch für das quasi nahtlose Übergleiten eines Heimatdichters in den nationalsozialistischen Literaturdiskurs, seit Anfang der 1930er Jahre im Künstlerdorf Worpswede lebend, dem Zentrum „niederdeutscher“ Kunstideologen um den Maler Fritz Mackensen. Die kritische Studie zu Leben und Werk Augustinys basiert auf detailliertem Quellenstudium und der Auswertung bislang unbekannter Dokumente, die Augustinys aktive Einbindung in den nationalsozialistischen Literatur- und Kulturbetrieb belegen. Die „niederdeutsche“ Heimatkunstbewegung, hier der literarische Regionalismus mit seiner Wirkmächtigkeit im NS-System, ist ohne die Betonung des Beitrags von Schriftstellern wie Waldemar Augustiny nur unvollständig beschrieben und damit auch nur unzureichend erklärt. Krogmann legt eine brisante Studie vor, die auch den „Mythos Worpswede“ weiter entzaubert.