Das Kitāb al-ḥiial fil-fiqh
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Herausgeber des vorliegenden Bandes ist der namhafte Orientalist Joseph Schacht, dessen Monographien zur islamischen Jurisprudenz an den Universitäten heute als Klassiker gelten. Er war der Überzeugung, daß die Rechtsvorstellungen das Zentrum des islamischen Denkens bilden. Zu Zeiten Mohammeds existierte ein islamisches Recht im heutigen Sinne nicht. Im 8. Jahrhundert entwickelte sich eine Bewegung, die den Vorrang der Sunna des Propheten über die an altarabischen Stammestraditionen orientierte Rechtssprechung der älteren Rechtsschulen einklagte. Eine der vier sunnitischen Rechtsschulen waren die Schafiiten. Schon in jener Zeit gab es die Möglichkeit, durch Anwendung von Rechtskniffen einzelne Vorschriften zu umgehen. Das „Buch der Rechtskniffe“ von al-Qazuini aus dem 11. Jahrhundert ist das einzig erhaltene schafiitische Buch seiner Art. Es stellt ein Konkurrenzunternehmen zu den berühmten Werken der Hanafiten dar, einer früheren sunnitischen Rechtsschule. Im Mittelpunkt stehen dabei verbotene, mißbilligte und erlaubte Kniffe. Joseph Schachts einfühlsame Übersetzung und seine gelehrten Anmerkungen erleichtern auch interessierten Laien die Lektüre dieses Buches.