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Politiker nerven, und das nicht erst seit Hartz IV oder den Diskussionen um ihre Diäten. Was früher als „Politikverdrossenheit“ galt, ist heute als Politiker-Überdruss anerkannt. Der Journalist Timo Rieg zieht daraus die einfache, populistische Konsequenz: „Deshalb müssen wir sie schlichtweg abschaffen.“ Doch er bleibt nicht bei markigen Worten, auch wenn der Titel viel Boulevard erwarten lässt. Rieg präsentiert konkrete Vorschläge, von der Reanimation der „Planungszelle“ bis zur echten Aktiengesellschaft Deutschland. Er streift Elemente der direkten Demokratie, ohne sich darin zu verlieren. Der Fokus liegt auf sachlichen Argumenten: Anhand intimer Details zur Gesundheitsreform und unterhaltsamen Analysen des Arbeitsmarktes und der Bildungspolitik zeigt er, dass „mit Politikern kein Staat zu machen“ sei. Politische Entscheidungen von Lokalpolitikern werden ebenso hinterfragt wie Bundestagsgesetzgebungen. Das 320-Seiten-Buch vereint Satire, Polemik und ernsthafte Zitate, wobei die Abgrenzung zwischen Übertreibung und Ernst dem Leser überlassen bleibt. Rieg, ein erfahrener Autor, provoziert mit unkonventionellen Ideen. Seine Grundideen, die auch in früheren Werken auftauchen, führen zu der Erkenntnis, dass die Frage nicht mehr lautet, ob links oder rechts, sondern: Wie wollen wir leben?
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Verbannung nach Helgoland, Timo Rieg
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- 2004
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