Organisationstheorien und imaginäre Horizonte
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Organisationen bilden in unserer Gesellschaft ein sehr wichtiges Element, die Strukturen darin sind meist zweckmäßig angeordnet. Widmet man nur den „formal“ vorgegebenen Strukturen Aufmerksamkeit, so kommt es zur Verfälschung der Wirklichkeit. Organisationen als formale Struktur zu betrachten und zu bewerten, hat wenig Sinn, auch kann man sie nicht „dekonstruieren“ und glauben, wenn man sie den „Gesetzen des Marktes“ unterwirft, dass sich hier wirklich „freie Kräfte“ entwickeln und man nun Organisationen durch evolutionäre „Selbstorganisation-Mechanismen“ beschreiben kann. Solche Begriffe wie Dekonstruktion, freie Kräfte, Selbstorganisation des Marktes usw. werden verwendet, abgelöst von „ihrem Sein und Sinn“, es werden so Ideologien durch die Jahrhunderte transportiert, die den Individuen einer bestimmten Gesellschaft einen ideologischen Legitimationsrahmen vorgeben. Geschichten werden so herrschaftlich rearrangiert. Der Auftrag der Sozialwissenschaften - in diesem Buch speziell der Soziologie - ist es, hier einzugreifen, und nicht wie allgemein üblich die Dinge so wie sie zu sein scheinen darzustellen, sondern sie zu durchleuchten, die unausgesprochenen Implikationen aufzuzeigen und schließlich die Dinge darzustellen, so wie sie sind. Dadurch wird den Individuen die Möglichkeit gegeben, ihr Tun zu aktualisieren und zu artikulieren, dem Sein der Dinge wieder Sinn einzuhauchen.