Gottesvorstellungen von Religionslehrerinnen und Religionslehrern
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Die Frage nach Gott ist für den Religionsunterricht von zentraler Bedeutung. Gerade in dieser sensiblen Thematik kann von den Lehrenden entgegen mancher Zurückhaltung erwartet werden, dass sie der religiösen Neugier und Aufgeschlossenheit vieler Schülerinnen und Schüler glaubwürdig und echt begegnen. Auf der Bereitschaft zu persönlicher Offenheit beruht auch die schriftliche und/oder mündliche Befragung von mehr als 200 Pfarrer/innen, Katechet/innen und staatlich angestellten Lehrer/innen, vorrangig aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden- Württemberg, nach ihren Einstellungen zu überlieferten und alternativen Aussagen zu Gott, zum Theodizeeproblem, zu Jesus Christus sowie zu Rollenverständnis und Zielen im Unterricht. Die Untersuchung ergab deutliche Geschlechts- und Berufsunterschiede. Die Frauen der Stichprobe teilen den Glauben an einen „persönlichen Gott“ weniger als die Männer, die Pfarrer/innen in höherem Maße als die Lehrer/innen. Nachweisen ließ sich ferner, dass mit wachsender Stabilität der Gottesbeziehung die Bedeutung, die der Gottesfrage im Religionsunterricht eingeräumt wird, spürbar zunimmt. Indem das Projekt auf den Zusammenhang von Gottesbild, Gottesbeziehung und religionsunterrichtlichen Fragen aufmerksam macht, versteht es sich als kritische Anregung zu reflektierter und verantworteter Rede von Gott in Schule und Gemeinde.