Die Saiga-Antilope
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Die Saiga-Antilope, die in früherer Zeit die gesamte Steppenzone Europas besiedelte, ist heute auf ein Areal beschränkt, das von den Kalmücken- und Kirgisensteppen bis zur Mongolei reicht. Vor Jahrhunderten waren die Saigas in unübersehbaren Herden verbreitet. Durch rücksichtslose unkontrollierte Bejagung waren sie jedoch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrem Bestand derartig zurückgegangen, daß intensive Schutzmaßnahmen ergriffen werden mußten. In einer langen Einzelentwicklung haben sich typische Merkmale herausgebildet, die eine weitgehende Anpassung dieser ausgesprochenen Schnelläufer, die sich in großen Herden fortbewegen, an das Leben in Steppen und Staubhalbwüsten darstellen. Gegenüber anderen Hornträgern ist eine Abänderung der Anatomie des Kopfskeletts eingetreten. Der Nasenvorhof hat sich zu einem beweglichen Rüssel entwickelt, der den Atemwegen als Staubschutz vorgelagert ist. In weiten jahreszeitlichen Wanderungen sucht die Saiga die klimatisch am günstigsten beeinflußten Lebensbedingungen zu nutzen. Strenge Winter mit Schneestürmen und lange anhaltender verharschter Schneedecke haben oft ein Massensterben der Saiga-Antilope zur Folge. Doch durch verschiedene Faktoren, die als Anpassung an solche Katastrophen angesellen werden können, ergänzen sich die Bestände in kurzer Zeit wieder. In der Gegenwart stellen die Saiga-Herden, die durch die staatlich gelenkte Jagdwirtschaft und Hege wieder erheblich zugenommen haben, einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.