Gesellschaftsrechtliche Fragen der Organschaft
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Die steuerrechtlichen Anforderungen an das Vorliegen einer Organschaft (§ 9 KStG) erweisen sich aus der Sicht des Gesellschaftsrechts nicht unproblematisch. Insb beim Merkmal der organisatorischen Eingliederung, wonach sich der Wille des Organträgers bei der Organgesellschaft durchsetzen müsse, erhebt sich die Frage, wie dies angesichts der gesellschaftsrechtlichen Vorgaben, etwa der Weisungsfreiheit des Vorstands einer AG, des kapitalgesellschaftsrechtlichen Ausschüttungsverbots und der Bindung der Organe an den Gesellschaftszweck, verwirklicht werden könnte. Der vorliegende Gesetzesentwurf für ein neues Gruppenbesteuerungsmodell, dessen gesellschaftsrechtliche Konsequenzen in einem Ausblick aufgezeigt werden, betont die hohe Aktualität und die besondere praktische Bedeutung dieses Werks. Grundsatzfragen des Konzernrechts wie etwa die rechtliche Beurteilung von Doppelmandaten einschließlich der Haftung der Konzernmutter für entsandte Organmitglieder, das Verhältnis von Gesellschaftszweck und Konzernierung sowie die Gestaltung des konzerninternen Lieferungs- und Leistungsaustausches bleiben von den Reformbestrebungen des Gesetzgebers jedenfalls unberührt.