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Behinderte Integration

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In einer Zeit, in der fragmentierte Erwerbsbiographien und der drohende Arbeitsplatzverlust zur Regel werden, scheint es geradezu provokant, sich mit den Möglichkeiten der beruflichen Integration gerade von Menschen mit Behinderungen auseinander zu setzen. Diese Thematik steht aber solange auf der Tagesordnung, wie sich das Leben um Erwerbsarbeit zentriert und mit ihr soziale Teilhabe, Sozialprestige, Anerkennung und Selbstachtung einhergehen. Solange Erwerbsarbeit den wesentlichen Identitätsanker eines Menschen bildet, kann der Verlust bzw. das Nichterreichen davon eine Behinderung verschärfen. Die berufliche Integration behinderter Menschen bleibt zudem weiterhin ein dunkler Punkt in der sich als „Sozialstaat“ verstehenden Bundesrepublik Deutschland. Haben (schulisch) gering qualifizierte Jugendliche bereits z. T. grosse Schwierigkeiten, eine Lehrstelle zu finden und damit den Einstieg in das Erwerbsleben zu finden, so gelingt es bei einer Behinderung noch seltener, ohne besondere Hilfen erfolgreich zu sein. Das Gleiche gilt für Ältere, die nach einer später erworbenen Behinderung wieder in das Erwerbsleben zurückkehren möchten. Die hohen Quoten an Arbeitslosigkeit dieser Gruppe sprechen eine ebenso deutliche Sprache wie die Bemühungen des Gesetzgebers, durch Förderlehrgänge oder eine gesetzliche Verpflichtung zu einer Quote behinderter Mitarbeiter in Betrieben oder Verwaltungen die Arbeitsmarktprobleme dieser Gruppe zu lindern. Zentrales Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es daher, zu untersuchen, unter welchen Bedingungen Massnahmen der beruflichen Rehabilitation derzeit ablaufen und welche Erfolgschancen sie bieten. Hierzu gehören im Rahmen einer ganzheitlichen Perspektive neben dem Lebensbereich „Arbeit“ ja auch immer die Bereiche „Wohnen“ und „Freizeit“, um aufzuzeigen, welche sekundären Erfolge derartige Massnahmen erreichen können. Dies erfolgt wiederum vor dem Hintergrund, dass Massnahmen der beruflichen Rehabilitation auch immer dem Ziel der sozialen Integration von Menschen mit Behinderungen verpflichtet sind. Die Arbeit fokussiert eine konkrete Massnahme, den Förderlehrgang F2/F3, der im Rahmen von Werkstätten für behinderte Menschen durchgeführt wird. Der Autor unternimmt hierbei den Versuch, den Gesamtprozess eines konkreten Massnahmezyklus im Rahmen eines Fallbeispieles (Ausgangsanalyse, Programm, Umsetzung, Evaluation) analytisch zu begleiten. Aufgezeigt werden die Möglichkeiten aber auch Schwächen derartiger Lehrgänge ebenso wie die konkreten Ergebnisse für die einzelnen Teilnehmer auf der Grundlage einer Aktenanalyse über neun Jahre. Ein sehr umfassender und differenzierter Anhang schliesst die Arbeit ab. Sie bringt damit einen Ansatz sozialwissenschaftlich inspirierter Begleitung in ein wichtiges Praxisfeld ein.

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2004

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