Performing Conquista
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Mexiko – kaum ein Land, kaum eine Kultur fasziniert mehr. Im Mittelpunkt dieser Faszination steht eine koloniale Vergangenheit, die in Erinnerungen immer wieder heraufbeschworen und dargestellt wird. Als Schauplatz Europas erster Begegnung mit dem absolut Anderen verspricht Mexiko in der Wahrnehmung der „Conquista“ auch noch im 20. Jahrhundert ein Ort zu sein, der inkommensurable Entdeckungen bereit hält – und Bedrohungen. Die „Conquista“ wird in Erinnerungspraktiken zur Denkfigur eines interkulturellen Konflikts um Grenzüberschreitungen, der bis heute andauert. Als Denkfigur umfasst die „Conquista“ den atlantischen Raum und reicht über einseitige Fremdheitsdiskurse weit hinaus. Denn sie bedeutet eine Herausforderung an repräsentative Verfahren und ist damit Ausgangspunkt medialer Auseinandersetzungen, die sich auf Debatten über die Möglichkeit kultureller und nationaler Identität auswirken. Conrad Solloch beschreibt systematisch den Zusammenhang von Geschichte, Performance und Erinnerung und verbindet Theoriebildung und historische Perspektivierung mit detaillierten Einzelanalysen, die sich u. a. Sergej Eisenstein, Wolfgang Rihm, Luis Valdez, Cherríe Moraga und Robert Rodríguez widmen.