Die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt
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Früher gab es Kriege zwischen den Weltreichen, zwischen den Völkern, zwischen den Klassen (Marx), zwischen den Rassen (Hitler), heute eskaliert der Kampf zwischen den Geschlechtern immer mehr. Die Folgen sind: Mehr als die Hälfte aller Ehen werden geschieden, die Familien zerfallen, Millionen entwurzelter Männer, Millionen überforderter alleinerziehender Mütter, Kinder, die auf ihren legitimen Anspruch auf Vater und Mutter verzichten müssen, 50 Millionen Abtreibungen pro Jahr, Millionen von Scheidungswaisen, Zunahme der Jugendkriminalität. Die Kirche nimmt in diesem Dokument Stellung zu neuen Denkströmungen und deren Auswirkungen. Die Kirche ist für eine aktive Zusammenarbeit von Mann und Frau bei voller Anerkennung ihrer Verschiedenheit. Von hier aus eröffnen sich neue Perspektiven für ein tieferes Verständnis der Würde der Frau und ihrer Rolle in der menschlichen Gesellschaft und in der Kirche. Angesprochen auf die kritische Reaktion der evangelischen Landesbischöfin Margot Kässmann antwortete der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, es könne kein feministisches Gottesbild geben. Gott sei weder Mann noch Frau, sondern der Schöpfer von Mann und Frau. Wörtlich erklärte der Regensburger Oberhirte: 'Gott ist Gott und nicht einfach nur das überhöhte Bild des Menschlichen, die höhere Vermittlung von innerweltlichen, innergeschöpflichen Gegensätzen. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man von einer biblischen Anthropologie ausgeht und nicht von ideologischen Positionen von ausserhalb her kommt und die ganz klare biblische Botschaft überlagert.' Zentral ist die Aussage: 'Dann sprach der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt' (Gen 2,18). 'In der Einheit der zwei sind Mann und Frau von Anfang an gerufen, nicht nur 'nebeneinander' oder 'miteinander', sondern auch 'einer für den anderen' zu leben. Jede Perspektive, die sich als Kampf der Geschlechter ausgeben möchte, ist nur Illusion und Gefahr: Sie würde in Situationen der Abkapselung und der Rivalität zwischen Männern und Frauen enden und eine Ichbezogenheit fördern, die von einem falschen Freiheitsverständnis genährt wird. Unbeschadet der Bemühungen zur Förderung der Rechte, welche die Frauen in der Gesellschaft und in der Familie anstreben, wollen diese Anmerkungen eine Perspektive korrigieren, in der die Männer als Feinde betrachtet werden, die zu besiegen wären. Die Beziehung zwischen Mann und Frau kann ihre gerechte Ordnung nicht in einer Art misstrauischer, defensiver Gegnerschaft finden. Es ist notwendig, dass diese Beziehung im Frieden und im Glück der ungeteilten Liebe gelebt wird. Das Schreiben unter der Federführung von Kardinal Ratzinger ist relativ kurz und konzentriert. Zum allgemeinen Verständnis braucht es aber den Kommentar eines Psychologen und eine Darstellung aus der Sicht einer Frau. Das Dokument ist brisant und aktuell.