Pathos, Ausdruck und Bewegung
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Die interdisziplinär angelegte Studie wirft einen neuen Blick auf die Kunsttheorie des Weimarer Klassizismus. Hinter dem Klischee „edler Einfalt und stiller Größe“ wird dabei eine dynamische Ästhetik erkennbar, für die die künstlerische Darstellung von Pathos, Ausdruck und Bewegung keinesfalls ausgeschlossen, sondern im Gegenteil sogar konstitutiv ist. Die Struktur der auf einer breiten Basis von Bildbeispielen argumentierenden Untersuchung ergibt sich aus den drei für den Neoklassizismus zentralen Diskursen: der Archäologie, der Kunsttheorie sowie der zeitgenössischen Kunstkritik. Herausgearbeitet wird der von den „Weimarischen Kunstfreunden“ unternommene Versuch, die noch von Winckelmann und Lessing als übertrieben abgelehnte „Nachahmung des Gewaltsamen“ in die Kunstlehre zu reintegrieren, um auf diese Weise den spätestens seit den 1780er Jahren in eine Krise geratenen Klassizismus theoretisch flexibler wie auch ästhetisch attraktiver zu gestalten.