Illegale Archäologie?
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Der provozierende Titel „Illegale Archäologie?“ soll die Öffentlichkeit, aber auch die internationale Archäologenschaft auf ein ständig ernster werdendes, globales Problem hinweisen: Die Diskrepanz zwischen der Archäologie als Kontext orientierter, Denkmal schützender, Erkenntnis verpflichteter Wissenschaft einerseits und den massenhaft dekontextualisierten, ihrer Provenienz beraubten, aus devastierten Grabungsflächen stammenden, Jahr für Jahr illegal auf dem Antikenmarkt, in Privatsammlungen oder Museen auftauchenden archäologischen Objekten andererseits. Der archäologischen Wissenschaft ist aufgegeben, die Bodenfunde als Dokumente zu erschließen und die kulturgeschichtlichen oder naturgeschichtlichen Fundstätten mit ihrem ganzen dokumentarischen Apparat als Archive der historischen Erkenntnis zu eröffnen. Es bedarf wenig, sich vorzustellen, wie verletzlich, wie leicht zerstörbar jede Antikenstätte durch unkontrolliertes, undokumentiertes Graben und durch willkürliche, oft großflächige Bautätigkeit ist.