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Auf der Suche nach dem eigenen Raum

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Raum gehört zur grundlegenden Erfahrung jedes Menschen und ist wie die Zeit elementarer Bestandteil seiner Wirklichkeit. Diese fundamentale Bezogenheit des Menschen auf den Raum ist konstitutiv für jede Ausprägung von gesellschaftlichen Strukturen und Verhaltensweisen. In seiner sozialen Chiffrierung avanciert Raum damit zu einer Art ‚Signatur‘, über die die verschiedenen Realitäten und Machtverhältnisse einer Gesellschaft lesbar werden. In einem interdisziplinären Bogenschlag, der die Arbeit aus ihrer literaturwissenschaftlichen Verankerung auf einen kulturanthropologischen Horizont hin öffnet, wird Raum für die vorliegende Untersuchung gerade im Hinblick auf seine geschlechtsspezifische Codierung zur zentralen Analysekategorie. Vor der Folie der männlich geprägten sozial-räumlichen Konzepte des ausgehenden 18. Jahrhunderts und ihrer Verarbeitung im Roman werden die Möglichkeiten weiblicher Raumaneignung als Moment der Identitätsfindung erkundet. Im Mittelpunkt stehen die Romane der Autorinnen Sophie von LaRoche, Caroline von Wolzogen, Therese Huber und Caroline Auguste Fischer. In diesen von der traditionellen Literaturwissenschaft noch heute weitgehend unbeachteten Texten wird Raum gerade vor dem Hintergrund eines rigide geführten bürgerlichen Geschlechterdiskurses zur problematischen Kategorie.

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2004

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