Agrammatismus im Deutschen und im marokkanischen Arabisch
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Die Untersuchung des Agrammatismus in typologisch unterschiedlichen Sprachen bildet seit einigen Jahren einen Schwerpunkt in der linguistisch orientierten Aphasieforschung. Bisherige sprachvergleichende Studien zum Agrammatismus zeigen, dass sprachstrukturelle Unterschiede eine wichtige Quelle für die Variabilität agrammatischer Symptome sind. Said Sahel stellt die Analyse von Spontansprachkorpora und elizitierten Daten von deutschsprachigen und marokkanischen Agrammatikern in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Er untersucht insbesondere den Einfluss von morphologischen Eigenschaften einer Einzelsprache auf das Erscheinungsbild des Agrammatismus hinsichtlich der Beeinträchtigung grammatikalisch gebundener Morpheme. Die Fehleranalyse zeigt, dass die unterschiedliche Manifestation des agrammatischen Defizits in den zwei untersuchten Sprachen ihre unterschiedlichen morphologischen Systeme widerspiegelt: Das Deutsche hat eine konkatenative, das marokkanische Arabisch eine nicht-konkatenative Morphologie. Abschließend werden die Implikationen dieser Ergebnisse für gängige Agrammatismus-Definitionen diskutiert.