A love supreme
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Anfang der 60er Jahre ist in Jazzclubs und Tonstudios die Hölle los. Musiker wie Miles Davis, Ornette Coleman, Eric Dolphy und Charles Mingus experimentieren und improvisieren frei drauf los. Aber kaum jemand nutzt diese Freiheiten so radikal wie das legendäre Quartett um den Saxophonisten John Coltrane. Vielumjubelte Auftritte in den USA, Europa und Japan machen die Band innnerhalb von wenigen Jahren weltbekannt. Als Coltrane und seine Musiker Ende 1964 in New York mit den Aufnahmen für eine neue Platte beginnen, stehen sie auf dem Höhepunkt ihres Ruhms. Im Verlauf einer einzigen Session am Abend des 9. Dezember gelingt den vier Musikern eine Einspielung, die in der Jazzgeschichte beispiellos geblieben ist: Die Suite A LOVE SUPREME bringt die spirituelle Sehnsucht einer ganzen Generation zum Klingen. „Es war die Ära der östlichen Religionen, eine Zeit voller Spiritualität und Hare Krishna, und das war Coltranes Matrix - er traf genau diese Stimmung“ (Archie Shepp). Gleich nach seiner Veröffentlichung wird A LOVE SUPREME von Kollegen wie Kritikern als Meisterwerk gefeiert, und an dieser Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert: Eine jede neue Generation von Jazzenthusiasten und Nachwuchsmusikern hat das Album neu für sich entdeckt. Ashley Kahn analysiert die Entstehungsgeschichte von A LOVE SUPREME mit der gleichen Intensität wie in seinem Bestseller über Miles Davis’ Kind of Blue. Minutiös rekonstruiert er den Verlauf der Studioaufnahmen, klärt Gerüchte um die lange verschollenen Tonbänder der zweiten Session und trägt zahllose Stimmen von Musikern, Plattenproduzenten und Zeitzeugen zusammen, die ein Bild von der epochalen Wirkung des Albums vermitteln. Unveröffentlichte Interviews mit Coltrane und dem Bassisten Jimmy Garrison sowie eine Fülle beeindruckender Fotos runden den Band ab.