Einstellungen und Verhalten gegenüber körperbehinderten Menschen - aus der Sicht und im Erleben der Betroffenen
Autoren
Mehr zum Buch
Der vorliegende Band widmet sich einer Fragestellung, die zwar im theoretischen und praxisbezogenen Kontext der Heil- bzw. Sonderpädagogik von jeher eine bedeutsame Rolle gespielt hat, die aber durch Entwicklungen, die mit dem Begriff '(neue) Behindertenfeindlichkeit' gekennzeichnet werden können, große Aktualität, gesellschaftliche Brisanz und damit auch hohe wissenschaftliche Relevanz gewinnt: die Frage nach den Einstellungen und dem Verhalten gegenüber behinderten Menschen. Mit einem Perspektivenwechsel im Vergleich zum bisherigen Fokus empirischer Forschung in diesem Bereich richtet sich das besondere Interesse des Autors nicht darauf, wie nichtbehinderte Menschen behinderte Menschen wahrnehmen und erleben und sich ihnen gegenüber verhalten, sondern wie Menschen mit körperlicher Behinderung die Einstellungen und das Verhalten Nichtbehinderter perzipieren, erleben, bewerten und damit umgehen. In dieser Zielsetzung und ihrer empirischen Einlösung durch die Verwendung quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden liegt ein wichtiges innovatives und originäres Moment der vorliegenden Arbeit, die einen bedeutsamen Beitrag zur empirischen Heil- bzw. Sonderpädagogik, insbesondere zur heil- bzw. sonderpädagogischen (Sozial)Psychologie, leistet. Die zentralen Ergebnisse werden in ihrer Relevanz vor allem unter bezug auf die Coping-Forschung unter dem Aspekt 'gesellschaftliche Diskriminierung und Coping' erörtert. Dieser Bezug ist in dieser umfassenden und systematischen Form bisher noch nicht Gegenstand heil- bzw. sonderpädagogischer Forschung geworden, zumindest nicht im deutschsprachigen Raum. Vor dem Hintergrund des bisherigen Forschungsstandes und der neu gewonnenen Ergebnisse werden Vorschläge für konkrete Maßnahmen mit dem Ziel eines Abbaues von Diskriminierung und der Entlastung der Interaktion zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen entwickelt.