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Weltliteratur für Bürgertöchter

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Bisher weitgehend unbekannt: die umfangreichen Übersetzungstätigkeiten der Sophie Mereau. Sophie Mereau(-Brentano) (1770-1806) ist zwar als Schriftstellerin längst wiederentdeckt worden, ihre Leistungen als Übersetzerin sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Dabei hat sie eine große Zahl von Übersetzungen und Bearbeitungen aus dem Französischen, Englischen und Italienischen vorgelegt, so z. B. die Novellen aus Boccaccios Decamerone, Passagen aus Montesquieus Lettres persanes oder Madame de LaFayettes La princesse de Clèves, Corneilles Cid und Ovids »Narziss« aus den Metamorphosen, die schon um 1800 zum Bildungsgut gehörten und heute zur Weltliteratur zählen. Entsprechend den von der Übersetzungsforschung formulierten Prämissen verfolgt Britta Hannemann den gesamten Vorgang der Übertragung der Texte Mereaus ins Deutsche: angefangen bei der Auswahl der Vorlagen über die jeweilige sprachliche und literarische Umsetzung ins Deutsche bis hin zur Veröffentlichung. Dabei werden grundlegende übersetzungstheoretische und sprachpraktische Fragen geklärt. Zugleich wird untersucht, wie die Ausgangstexte und deren Bearbeitung, die sich an ein neues, überwiegend junges, weibliches Zielpublikum richtet, im kulturellen Horizont der Zeit einzuordnen sind. Auf der Grundlage teilweise überraschender Analyseergebnisse wird der Bestand der Werke, die Sophie Mereau wirklich zuzuschreiben sind, neu festgelegt. Damit liefert die Studie innovative Impulse für die weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit der Autorin Sophie Mereau und mit dem Literaturbetrieb um 1800 insgesamt.

Buchvariante

2005, paperback

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