Orte des Wissens im Verborgenen
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Das Dämonische stand zu allen Zeiten als Zeichen für das ›Andere‹, das bedroht und bedrängt – oft in eins gesetzt mit der Gestalt des Weiblichen. Als kulturelles Verarbeitungsmuster für Unbegreifliches und Zwiespältiges hat es seinen Ort im kollektiven Gedächtnis der Menschheit. An der gegenwärtigen Konjunktur des Dämonischen in den Medien, in der Literatur und im Feuilleton setzt die vorliegende genealogische Studie zur Geschichte des Dämonischen an. Entlang der Krisenphänomene der Moderne zeichnet sie nach, wie mit dem Zerfall alter Muster von Religion und moderner Deutungen von Erfahrung das Dämonische als heimliche Triebkraft, als Begehren des Wissens Geltung erlangen kann. Mit den Grenzverschiebungen zwischen den Geschlechtern oder zwischen Mensch und Maschine gewinnt das Dämonische als eine Funktion moderner Wissensproduktion an Bedeutung. Dorothea Dornhof ist promovierte Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Privatdozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).