Der eigene Blick

Als Emmy Werner vor siebzehn Jahren die Leitung des Volkstheaters Wien übernahm, da war sie die erste Frau, die zur Direktorin einer der großen deutschsprachigen Bühnen berufen wurde. Heute ist diese Zeit nicht nur die längste Direktion in der Geschichte des Volkstheaters geworden – vor allem wird sie als eine Zeit im Gedächtnis bleiben, in der mit Experimentierfreudigkeit und sinnlichem Temperament die Bühne immer wieder zu einem Ort der Phantasie, der Teilnahme und des geglückten Zusammenspiels wurde. Es war nicht zuletzt der besondere, der eigene Blick Emmy Werners, der diese TheaterZeit prägte und hier vor allem in Gesprächen mit ihr lebendig wird. Viele Jahre engagierter Theaterarbeit sollen in diesem Buch vor Augen geführt werden, das auch eine Hommage sein will an alle, die dabei mitgearbeitet haben: die Autoren, die so oft Autorinnen waren, die Schauspielerinnen und Schauspieler, jene, die für Regie, Bühne, Kostüm und Musik gesorgt haben, und nicht zuletzt all jene, die im Haus – an welchem Platz auch immer – Emmy Werners Arbeit so erfolgreich mitgetragen haben.