Das Leben des Tizian
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Tizians Lebensbeschreibung ist innerhalb der »Vite« Vasaris ungewöhnlich: Sie behandelt einen (damals etwa 70jährigen) Lebenden, freilich einen berühmten, den Ariost wie Aretino priesen, der für viele Päpste arbeitete, für die della Rovere wie die Gonzaga, vor allem aber für Kaiser Karl V., den er immer wieder porträtierte, auch als Ganzfigur. Wohl vermerkt Vasari – als Toskaner – mit Genuss Michelangelos kritische Äußerung nach einem Besuch in Tizians Atelier, »dass man in Venedig nicht gut zeichnen lerne«. Aber zugleich rühmt er sein Talent, seine reichen Farben und besonders seine Porträtkunst: »Auf diesem Gebiet ist er wirklich herausragend.« Tizian: vielgereist (Bologna, Rom, Deutschland), stets gesund, ein liebenswürdiger, höflicher Mann, in dessen venezianischem Haus man »unzählige Fürsten, Gelehrte und Ehrenmänner« sah. Seine Bilder hängen heute in den wichtigsten Museen der Welt.