Tassilo III. von Bayern
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Leben und Wirken des Bayernherzogs Tassilo III. werden seit jeher aus dem Blickwinkel des Konflikts mit Karl dem Großen gesehen. Die Entmachtung Tassilos im Jahr 788 und die Neuinterpretation der Quellen dazu bilden die Ausgangspunkte für eine Neubewertung des Machtkampfes und für die politische Tätigkeit der beiden Kontrahenten. Es waren in erster Linie die Karl nahe stehenden Reichsannalen, die von Tassilo das Bild eines abtrünnigen Herzogs entwarfen, der gegenüber Karls Vater Pippin die Heerfolgepflicht verletzte. Andere Quellen legen hingegen nahe, dass es sich bei der Versammlung von Ingelheim 788 wohl um einen Schauprozess gegen Tassilo gehandelt haben muss. Dass Tassilo und Karl in früheren Jahren durchaus auch auf derselben Seite gestanden waren, blieb damals unerwähnt.