Chronologie der neunziger Jahre Deutschlands
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Das Werk erscheint in der Reihe „Studien zur Zeitgeschichte“. Hans Rothfels (1991 - 1976), ein deutscher Historiker, definierte Zeitgeschichte als „Geschichte der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung“. Wie „lebensnah“ Rothfels mit seiner Definition war, lässt sich mit den Geschehnissen um die Einheit Deutschlands belegen. Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer durchlässig wurde und sich innerhalb Jahresfrist am 3. Oktober 1990 Hunderttausende von Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin versammelten, feierten sie etwas, was von vielen Politikern und Normalbürgern für unmöglich gehalten wurde: Den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland. Obwohl mittlerweile die Euphorie dieser Tage verflossen ist - die Deutschen aus Ost und West sind von realen Gegebenheiten eingeholt worden, die von Kanzler Kohl prognostizierten blühenden Landschaften in Ostdeutschland sucht man vielerorts vergebens - ist das heute schon „Geschichte von und für die Lebenden“. Zeitgeschichte (auch neuere oder neueste Geschichte) versucht also, mit wissenschaftlichen Standards Erklärungen für die historischen Entwicklungen und die gegenwärtige gesellschaftliche Situation zu erarbeiten. In diesem Buch wird deshalb die deutsche Geschichte im Zeitraum von 1998 bis 2000 in ihren europäischen Zusammenhängen verstanden und dokumentiert. Diese Epoche der Geschichte ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiten Teilen der Welt durch spezifische Entwicklungen geprägt, die sie von den vorherigen Epochen abgrenzen und die immer noch starke Wirkungen auf die Gegenwart ausüben. Die wesentlichen - sowohl nationalen als auch internationalen - Ereignisse und die damit involvierten prozessualen und historischen Abläufe sind in ihrer chronologischen Abfolge zusammengestellt. Für den weiter interessierten Leser weisen wir auf den Dokumententeil und die jeweiligen Register hin, die ein Weiterarbeiten mit der Materie unterstützen. Die Chronologie wendet sich an alle geschichtlich Interessierten, an Schüler und Studierende, aber auch an die so genannten Multiplikatoren, die Wissensvermittler. KLAUS W. TOFAHRN ist Privatdozent für Soziologie des Sports an der Ruhr-Universität Bochum. In den vergangenen Jahren hat er sich aus sozialwissenschaftlicher Perspektive insbesondere mit dem Nationalsozialismus und dessen Folgen sowie anderen zeitgeschichtlichen Entwicklungen auseinandergesetzt. Zu diesen Themen erschienen von ihm u. a. die „Chronologie des Dritten Reiches“, die „Chronologie der Besetzung Deutschlands“ (beide 2003) sowie die „Chronologie der Wiedervereinigung Deutschlands“ (2004).