St. Christoph am Arlberg
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Die bislang vorliegenden Studien über St. Christoph am Arlberg sind im Wesentlichen eine Geschichte der dortigen Bruderschaft, ergänzt durch einige Aufsätze zur Verkehrsgeschichte. Nun wird, gestützt auf umfangreiches neues Quellenmaterial, noch einmal die Geschichte des Hospizes und der Kapelle seit 1386 aufgerollt und entscheidend korrigiert. Wichtigstes Ergebnis ist der Nachweis, dass die Bruderschaft zu St. Christoph reine Fiktion, eine Erfindung geschäftstüchtiger Almosensammler und Wirte war. Vor allem aber handelt das Buch von jenen Menschen, die am und vom Arlberg lebten oder ihn überquerten. Seit Ende des 15. Jahrhunderts bis in die Zeit Kaiser Josefs II. führte nur ein Saumweg über den Arlberg, und der Verkehr wurde von Säumern aus Vorarlberg und der Schweiz bestimmt, die Schmalz nach Innsbruck und Hall brachten und von dort Salz zurücktransportierten. Daneben kommen Wegmacher, Bergführer, Vieh- und Salzhändler, Bergleute, Wächter, Postboten, Soldaten, Pilger, Reisende, Kaufleute, Bettler, fahrendes Volk, Gesindel u. a. zu Wort. Für sie war der Arlberg einmal, gelegentlich, häufiger oder immer Station und Mittelpunkt ihres Lebens und sie hatten gelernt, sich an die raue Natur im Hochgebirge anzupassen, mit Nebel, Sturm, Eis, Schnee, Lawinen, Muren, Steinschlag, Felssturz, Hochwasser, Wetterumschwung zu leben.