Impulse für eine religiöse Alltagsgeschichte des Donau-Alpen-Adria-Raumes
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Die Konzeptionen zu „Alltagsgeschichten“ sind bereits in die Jahre gekommen, doch sind positive Anregungen daraus noch nicht im wünschenswerten Maße für Geschichten der religiösen Landschaften Mitteleuropas fruchtbar gemacht worden. Die enge Verschränkung von kirchlichen wie außerkirchlichen Elementen gebietet dafür den Dialog zwischen Historikern unterschiedlicher fachlicher Provenienz. Der vom Institut für Kirchengeschichte an der Universität Wien konzipierte Sammelband will dazu beitragen, diesen Diskurs in theoretischer wie praktischer Hinsicht zu fördern. Zwölf renommierte (Kirchen-)Historiker aus betroffenen Ländern wurden eingeladen, für sie wesentliche Elemente einer „Religiösen Alltagsgeschichte“ an Beispielen aus dem eigenen Forschungsbereich zu veranschaulichen. Ergebnis der Bemühungen ist ein breites Spektrum von Zugängen zum Themenfeld: Es reicht von christlichen Motiven auf spätantiken Kleidungsstücken (Franz Glaser, Klagenfurt) über die Haushaltsführung der im Norden frierenden italienischen Nuntien des 16. und 17. Jahrhunderts (Alexander Koller, Rom) bis hin zum karitativen Engagement eines Waldsassener Stadtpfarrers für Heimatvertriebene (Manfred Eder, Osnabrück). Exemplarisch führen sie die Stärken und Grenzen von alltagsgeschichtlichen Ansätzen vor Augen. Die vom Herausgeber geleistete Zusammenschau und konzeptionelle Auswertung verspricht den Forschungsimpuls zu präzisieren und zu vertiefen und damit den Blickwinkel „traditioneller“ Kirchengeschichte zu weiten.