Das Politische und die Wissenschaft
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Eric Voegelin gilt international als einer der grossen politischen Denker des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erfreut sich mittlerweile auch in Deutschland, wo es bis Ende der 1980er Jahre eher verhalten rezipiert wurde, stetig wachsender Aufmerksamkeit. Die vorliegende Arbeit macht erstmals den Versuch einer umfassenden Interpretation von Voegelins Frühwerk (bis zu seiner Emigration aus Wien in die USA 1938). Im Zentrum steht die Rekonstruktion der politiktheoretischen Konzeption einer „Staatslehre als Geisteswissenschaft“, die Voegelin in kritischer Auseinandersetzung sowohl mit der juristisch-historischen Staatsrechtslehre als auch mit der verstehenden Soziologie der Weimarer Zeit entwickelt. Unter anderem wird dabei exemplarisch Voegelins kritische Rezeption Max Webers und Carl Schmitts beleuchtet. Sigwarts Studie versucht, Voegelins Werk „intellektuell-biographisch“, in seiner Dimension als „Denkweg“ zu interpretieren und auf seine Erfahrungsgrundlage hin durchsichtig zu machen. Besonders Voegelins frühe „Amerika-Erfahrung“ und seine „Erfahrung des Nationalsozialismus“ sind für seine frühe wissenschaftliche Position von formativer Bedeutung. Voegelins Konzeption erweist sich vor diesem Hintergrund als philosophisch-hermeneutisch inspirierte und dezidiert kultur- und zivilisationsvergleichende Politikwissenschaft, die auf der Grundlage eines genuinen Verständnisses des „Politischen“ eine sehr eigenständige wissenschaftliche Deutung der Grundprobleme des 20. Jahrhunderts formuliert.
Parameter
- ISBN
- 9783826028083