Armutsprävention vor Ort
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Angesichts der Zunahme der Zahl armutsgefährdeter respektive armutsbetroffener Kinder als gesamtgesellschaftliches Phänomen und auf der Basis konkreter Erfahrungen in Monheim am Rhein initiierten die Arbeiterwohlfahrt Niederrhein und die Stadt Monheim das Kooperationsprojekt „Mo. Ki – Monheim für Kinder“. An den gemeinsamen konzeptionellen Entwicklungsleistungen mit beteiligt waren das ISS-Frankfurt a. M und das Landesjugendamt Rheinland. Letzteres sicherte zu wesentlichen Teilen die Projektfinanzierung. Hauptziel des Modells war, Angebote zur Vermeidung von Armutsfolgen bei Kindern ab frühester Kindheit zu entwickeln. Im Mittelpunkt stand das Berliner Viertel, ein Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf. In diesem Quartier leben 34,6 Prozent der Monheimer Minderjährigen (2.893 Personen), 28 Prozent aller deutschen Minderjährigen (2.015 Personen) und 76,3 Prozent aller nicht-deutschen Minderjährigen (878 Personen). 40 Prozent der Sozialhilfebezieher/-innen Monheims (942 Personen) sind jünger als 18 Jahre. Das Modellprojekt wurde mit dem deutschen Präventionspreis 2004 ausgezeichnet. Nach der Begutachtung durch ein sechsköpfiges Team hebt die OECD im Länderbericht „Die Politik der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung (FBBE) in der Bundesrepublik Deutschland“ das Modell positiv hervor, es sei ein hervorragendes Projekt, das beispielhaft für eine gesunde sozio-pädagogische Praxis in einem sehr schwierigen Umfeld steht