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Schicksal, Gott, Fiktion

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Gott lügt nicht, lautet eines der liebsten Vorurteile des Abendlandes. Und insofern die Bibel für das Wort Gottes gehalten wird, gilt es als Sünde, dies hebräische Meisterwerk als Literatur oder gar als Fiktion zu betrachten. Aber war nicht gerade die literarische Fiktion der Bibel die menschenwürdigste Verteidigung vor den Demütigungen durch das Schicksal, durch die Götter und das Leben überhaupt? Schicksal – Gott – Fiktion versucht, die hebräische Bibel so religiös unvoreingenommen wie möglich als literarisches Werk zu lesen. Wie machte die hebräische Bibel aus der quälenden Frage, was und warum der Mensch überhaupt ist, ein Abenteuer des erlebenden Denkens? Schicksal, Freiheit, Gerechtigkeit und Eigenverantwortung sind Kernfragen, an denen sich auch das biblische Weltbild erbaute. Doch erst im literarischen Zusammenhang der Bibel läßt sich erfassen, wie diese faszinierendste Dichtung der Menschheitsgeschichte ihre Schleichpfade in die menschliche Seele legte, im Inneren der Vorstellungswelt das Dasein eroberte und ihre Widersprüche zum Spiegel ihrer Kunst machte. An verschiedenen alttestamentarischen Erzählungen zeigt das Buch, wie sich vom biblischen Vaterbild der Charakter des grausamen, liebenden Gottes ableitete, wie das Schuldgefühl zur Rettung vor dem Schicksal wurde, wie der Krieg als höchste Strafe des Himmels die Universalisierung des monotheistischen Gottes verhinderte, wie in der Genesis der Gott auf die Probe gestellt wurde, bevor das Volk den Bund mit ihm einging, wie die heimtückisch versteckte Intelligenz der Frau zum Abbild der Durchtriebenheit des Volkes wurde und inwiefern die Menschlichkeit Jahwes Bedingung seiner allmächtigen Göttlichkeit war.

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ISBN
9783506713926

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Buchvariante

2005, paperback

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