Tabu und Menstruation
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'Das gesellschaftliche Tabu um die weibliche Menstruation zeigt sich unter anderem daran, dass sie idealisiert wird.' Die Autorin setzt sich mit bestimmten Strömungen des Feminismus auseinander, die als spiritueller Ökofeminismus zusammengefasst werden können. Diese stellen ein 'Zurück zur Natur' in den Vordergrund und nehmen damit das universelle Menstruationstabu in Angriff. Die Menstruation als das eigentlich Weibliche wird in Form von Riten und anderen Praktiken entnaturalisiert, spiritualisiert und damit angeblich der Verdrängung und Tabuisierung entrissen. Das 'Tabu' – ein Begriff aus der Ethnologie – wird an diesem Beispiel zum Gegenstand der europäischen Ethnologie. Mit den Mitteln der Diskursanalyse, in diesem Bereich noch Neuland, dekonstruiert Ulrike Tauss diesen Weg des Feminismus und geht der Frage nach, inwieweit diese 'Enttabuisierung' der Menstruation durch ihre Rückgriffe auf vermeintlich uralte (keltische, germanische.) Bilder von der Frau die weibliche Identität mit neuen Tabuisierungen und Sprachlosigkeiten belegt.