Gott, Glück und Gesundheit
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«Hauptsache gesund» – eine allzu selbstverständliche, meist nicht hinterfragte Prioritätensetzung unserer Zeit. Damit verbinden sich aber erhebliche medizinethische und gesundheitspolitische Konsequenzen. Der Tagungsband der Sechsten Ökumenischen Sommerakademie 2004 in Kremsmünster dokumentiert – und ergänzt – die Vorträge, Statements und Diskussionsbeiträge zum komplexen Zusammenhang von Gott, Glück und Gesundheit. Avancieren Gesundheit und Fitness zu den höchsten Werten für den Menschen, werden die Grenzen der Medizin in technisch-wissenschaftlicher, finanzieller und moralischer Hinsicht nur mehr widerwillig wahrgenommen. Krankheit und Tod erscheinen verdrängt, Erfahrungen von Endlichkeit oder Behinderung lassen sich kaum noch in den Sinnentwurf eines gelungenen Lebens integrieren. Angesichts dieser Tendenz zur «Gesundheitsreligion» stellt sich grundsätzlich die Frage nach dem Bedeutungsgehalt von Glauben und Religion für die psychosomatische Befindlichkeit des Menschen. Theologie und Seelsorge christlicher Kirchen haben dabei für ein Menschenbild einzutreten, das einem gesunden Körpergefühl und der glücklichen Freude an einem bejahten Dasein vollauf Rechnung trägt, in dem aber zugleich auch Leiden und Sterben Platz finden. Sachverständige aus den Bereichen Philosophie, Transplantationsmedizin, Psychotherapie, Theologische Ethik und Pastoral analysieren in diesem Band den modernen Körperkult und den gesundheitlichen Machbarkeitswahn unserer Therapiegesellschaft auf ihre Auswirkungen für den individuellen und sozialen Wertekodex.