Eine bronzezeitliche Frauenbestattung mit vollständiger Schmucktracht aus Heiligenthal (Ldkr. Lüneburg)
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Erstmalig konnte Heinrich Fendel im Rahmen seiner interdisziplinären Dissertation eine ungestörte Frauenbestattung der mittleren Bronzezeit aus dem Kerngebiet der Lüneburger Gruppe komplett modern erforschen. Umfangreiche naturwissenschaftliche und technische Untersuchungen zur Materialzusammensetzung, Herstellungstechnik und den Gebrauchsspuren, welche durch methodisch abgesicherte Experimente ergänzt wurden, führten zu einer Interpretation der Funktion aller Bestandteile der Schmucktracht und damit zur Rekonstruktion und funktionalen Deutung des vollständigen Grabinventars. Mit besonderem Akzent auf dem großen Thema „Frauen, Schmuck und Tod“ gelang es hier erstmals, archäologisch belegbare Einzelheiten für dieVorbereitung der Toten auf das Jenseits, bis hin zum Umschmieden und zum Neu-Arrangement der Schmuckgarnitur am Körper, herauszustellen. Schmuck und die vielfältigen Einzelheiten seiner Trageweise, seiner Funktion, ja sogar Indizien für die geistige und emotionale Prägung der Trägerin verdichten sich zu einem faszinierenden Gesamtresultat.