Die Nürnberger Interviews
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Ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte, erstmals zugänglich. Die brisanten Aufzeichnungen des amerikanischen Gerichtspsychiaters Leon Goldensohn: Ein 'Reisebericht in ein eiskaltes Universum' • Ein Psychogramm der NS-Elite • Mit einem Vorwort des Antisemitismusforschers Wolfgang Benz Mit dem Nürnberger Prozess (1945/1946) wird erstmals das wahre schreckliche Ausmaß der NS-Diktatur für die Weltöffentlichkeit bekannt. Ein einmaliges, bisher unveröffentlichtes zeithistorisches Dokument präsentiert dieses Buch: die Aufzeichnungen des amerikanischen Gerichtspsychiaters Dr. Leon Goldensohn, der über sechs Monate Gespräche mit 19 Hauptkriegsverbrechern wie Hermann Göring, Ernst Kaltenbrunner, Joachim von Ribbentropp oder Zeugen wie Rudolf Höß führte. In oft schockierender Freimütigkeit berichten sie über ihren Lebensweg, ihre Karriere in der NSDAP oder ihre Haltung zu Hitler und zur Ermordung der Juden. Die scharfsinnig und einfühlsam geführten Interviews geben Einblick in die Gedankenwelt, die Gefühle und verzerrten Moralvorstellungen hochrangiger NS-Funktionäre. Sie liefern außerdem neue Facetten und wichtige Innenansichten über die Maschinerie des NS-Terrors, über Macht und Wahn dieser Ideologie und machen dieses Buch zu einer einzigartigen historischen Quelle. 'Diese Notizen gehören zum Wichtigsten, was seit Jahrzehnten über das Dritte Reich und seine Führungsfiguren erschienen ist, Fallstudie und Psychogramm von Banalität und Bestialität.' Michael Stürmer in der Welt am Sonntag 'Es stellt sich beim Leser ein gewisser Verfremdungseffekt ein darüber, mit welcher Spitzfindigkeit, aber auch mit welcher Primitivität und Dummheit jene Angeklagten ihre persönliche Unschuld beteuerten. Aus den Monstern des Dritten Reiches werden unversehens höchst mediokre, mal intelligentere, mal weniger intelligente Figuren, die durch die historischen Umstände eher zufällig in einflußreiche politische Positionen gelangt waren. Post festum erscheinen manche der Angeklagten wie missratene Kinder, denen man das falsche Spielzeug in die Hand gegeben hat und die sich anschließend darüber wundern, was sie damit angestellt haben.' Hans-Martin Lohmann, SZ/NDR/Buchjournal-Jury Sachbücher des Monats '. ich empfand nie Hass gegen die Juden. Mit ist klar, dass das dumm klingt – dass schwer zu verstehen ist, wie jemand, der antisemitische Reden hielt und als Nummer zwei in einem Regime mitarbeitete, das fünf Millionen Juden vernichtete, sagen kann, er sei kein Antisemit gewesen. Aber es ist wahr.' Hermann Göring 'Ich stand unter Hitlers Bann, das kann man nicht leugnen. Ich war von ihm seit unserer allerersten Begegnung im Jahre 1932 tief beeindruckt. Er hatte eine hypnotische Kraft, vor allem in den Augen. Jetzt beschuldigt uns das Tribunal der Verschwörung. Ich frage Sie: Wie kann es in einer Diktatur eine Verschwörung geben? Ein Mann und nur einer trifft alle wesentlichen Entscheidungen. Das war der Führer.' Joachim von Ribbentrop 'Die Interviews zeigen in vielen fesselnden Details, nach welchen Mustern die überlebenden Mitglieder der Nazi-Führungsriege dachten. Höchst empfehlenswert.' Library Journal