Perschtenbrauch in Bayern
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PERCHTENBRAUCH IN BAYERN MASKEN, TROMMELN, GESANG UND TANZ – MACHT UND ZAUBER Der Wandkalender neben der großen alten Standuhr zeigt bereits die letzten Tage im November. Zwar liegt noch kein Schnee auf den Dächern, doch bizarre Eiskristalle des ersten Raureifs auf Bäumen, Sträuchern und Wiesen ringsum, lassen uns den herannahenden Winter erahnen. Ein eisiger Ostwind weht über die Felder und der Wetterbericht verspricht anhaltende Minusgrade – ideales Wetter also. Die Sonne neigt sich mit riesigen Schritten dem Horizont entgegen, hinter dem sie ihr Leben spendendes Licht zur Ruhe bettet. Heranziehende Nachtwolken künden von baldiger Dunkelheit und verleihen dem Himmel ein schauerliches, bedrohliches Aussehen. Und da kommen sie, aus allen Richtungen strömen sie herbei. Ausgerüstet mit schweren Stiefeln, zotteligen Gewändern, lärmenden Kuhglocken und kunstvoll gefertigten Masken. Sie ziehen zum vereinbarten Treffpunkt, um dort Aufstellung für das nächtliche Treiben zu nehmen. Der Abend bricht herein und eine unheimliche Spannung breitet sich aus, die sich noch am ehesten mit einer kaum im Zaum zu haltender Meute bei der Treibjagd vergleichen lässt.