Zwei Hexenprozesse
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Mit viel Liebe sind hier zwei Hexenprozesse recherchiert worden, die aus dem 1600 Jahrhundert stammen. Aber die wertvollen Beiträge zur Geschichte der ‚Wiedertäufer' in Tirol, die zu jener Zeit als die genannte ‚Sekte' in den Bergen Fuß zu fassen drohten, schritt auch einher mit dem Hexenwahn und anderem Aberglauben. Die ‚Wiedertäufer' wurden böser Künste bezichtigt und vermeintliche Zauberer wurden der Ketzerei oder der völligen Gottlosigkeit beschuldigt. Der erste Teil enthält den Prozess der Hexe Barbara Pachlerin, von der schon Beba Weber in seinem Werk „Bozen und dessen Umgebungen“ weiteres berichtet hat. Es ist einer der ersten Tiroler Hexenprozesse und enthält einige wichtige Züge für den Mythologen und Sagenforscher. Noch haarsträubender ist der Prozess gegen den Lauterfresser. Tiefe sittliche Verkommenheit, finsterer Hexenwahn und brutale Rohheit ziehen sich durch diese Verhandlungen. Man weiß nicht, soll man dem sittlich verworfenen Hexenmeister oder den barbarischen Geschworenen mehr zürnen! - Lauterfresser gibt das Schreckensbild einer entarteten Zeit, die wir zugleich bedauern und verdammen müssen, ist aber gerade dadurch für die Sitten- und Kulturgeschichte von großer Bedeutung. Durch das Betrübende und Sittenlose, das darin zu Tage tritt, wird wohl hoffentlich Niemand zu Ähnlichem verleitet, sondern Jeder davon abgeschreckt werden. Das hässliche Bild des Bösen in seiner Nacktheit kann nur mit Entsetzen und Grauen erfüllen. Und wie viele derart schreckensvolle Aktenstücke voll Unzucht und Zauberwahn, voll Blut und Flammen werden wohl noch in den Archiven modern!