Der Traum und der Tod
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Zum 150. Todestag Heinrich Heines im Februar 2006: Traum und Tod als zentrale Motive in Heines Werk. Heinrich Heine, als Jude geboren, gehört der Enkelgeneration Moses Mendelssohns an. Das Deutsche ist seine Muttersprache, er will sich in der deutschen Kultur etablieren - die Heilige Allianz aber zwingt ihn ins Pariser Exil. Vor diesem Hintergrund entfaltet Jakob Hessing seine doppelte Lektüre von Heines Werk. Zum einen steht es in der sich seit Goethe etablierenden Tradition der Autobiographie. Zum anderen rückt es ins Licht, was mit dem »Rabbi von Bacherach« von Heine seit 1825 verdrängt wird und nach 1848 in der Matratzengruft wieder auftaucht - die jüdischen Dunkelräume eines gedichteten Lebens. Zentrale Motive von Heines Werk sind Träume, die eine böse, ironische Wendung nehmen, und der Tod, mit dem sie häufig enden. Dieser Motivkreis wird zunächst als Versuch einer Wunscherfüllung interpretiert, der sich immer wieder selbst ad absurdum führt, und schließlich als schwierige Rückkehr zu einer jüdischen Tradition, mit der Heine das Scheitern einer säkularen Alternative anerkennen muß.