Coming out
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»Ich bin schwul« – das Coming-out durch öffentliches Selbstbekenntnis oder autobiographisches Erzählen ist ebenso wie die Inszenierung schwuler Identitäten längst ein Teil der populären Kultur. Volker Woltersdorff schildert Motive und Strategien, die in theoretischer, politischer und künstlerischer Coming-out-Literatur, aber auch in Film, Fotografie, Fernsehen und Internet zu finden sind. Coming-out-Inszenierungen, so zeigt der Autor, sind durchaus Teil der allgemeinen Individualisierungs- und Selbstfindungsdiskurse. Geht aber durch die zunehmende Normalisierung »abweichender « Sexualitäten deren subversives Potenzial verloren? Zum Teil – dennoch schreibt Volker Woltersdorff nicht die Geschichte einer erfolgreichen sexualpolitischen Befreiung. Trotz des neuen schwulen Selbstbewusstseins zeigt sich in den Coming-out- Geschichten ein widersprüchliches Nebeneinander von Auflehnung gegen und Anpassung an die vielfältigen sozialen Normen, mit denen homosexuelle Männer nach wie vor konfrontiert sind.