König Ludwig I. in Rom
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ROMA zog ein langes Leben den bayerischen König Ludwig I. an, ein Wort, das er so gerne auch rückwärtsl las: AMOR. Tagüber besuchte er Kirchen, Klöster, Kneipen und Künstlerateliers, abends seine jeweilige Geliebte, von denen er drei malen ließ. Ihre Porträts zieren heute die Neue Pinakothek in München. Ebenso ein Bild, das ihn im Kreis seiner Freunde in einem Weinlokal zeigt (Titelbild). In eine Schönheit verliebte er sich so schnell, dass er die üblichen Vorsichtsmaßnahmen vergaß und so Vater eines kleinen Ludwig wurde. In seinen Gedichten lobte er seine Gespielinnen, in seinen vielen Briefen an die Künstler gab er Anregungen und Anweisungen. Was er zwischen dem Aventin und dem Ponte Molle für nachahmenswert hielt, erfuhren Klenze und Gärtner, Cornelius und Ziebland unverzüglich. Dazu erwarb er in Rom die schönsten Antiken für seine Glyptothek. Seine Vasensammlung ist die bedeutendste und größte der Welt. Agent Wagner beriet ihn bei den Ankäufen vorzüglich. Zweimal durfte Klenze seinen Herrn in den Süden begleiten. Er schrieb über den Wittelsbacher: „Es ist allerdings nicht zu leugnen, dass ein solches Leben in Rom für Jemand, der mit Gefühl, Bildung und offenem Sinn für Schönheit der Natur und Kunst begabt ist, wol das Höchste genannt werden kann, was irdische Genüße darbieten können.“