Mit dem anderen Auge
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Die lang erwarteten Erinnerungen von Peter Wapnewski beschreiben erstmals gesamthaft den Zeitraum von 1922 bis 2000. Geboren in der Weimarer Republik und aufgewachsen unterm Hakenkreuz, kommt Peter Wapnewski 1942 als Panzerfahrer an die Ostfront, wo ihn ein Granatsplitter das linke Auge kostet. Er erfährt die Schrecken des Bombenkrieges in Berlin, wird denunziert und vom Kriegsgericht angeklagt. Dennoch kann er sein germanistisches Studium beginnen, das ihn bis nach Hamburg führt, wo er das Kriegsende und die Hungerwinter erlebt. Nach einem Semester in Harvard kehrt Peter Wapnewski nach Deutschland zurück und erlebt den Beginn der akademischen Karriere im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre und wachsenden gesellschaftlichen Spannungen. Der Wechsel an die Freie Universität in Berlin führt ihn ins Zentrum der studentischen Revolte von 1968. Seine Zugehörigkeit zur Gruppe 47 macht ihn zum Kenner der literarischen Szene, deren Protagonisten wie Günter Grass, Uwe Johnson und Marcel Reich-Ranicki er in einfühlsamen Porträts schildert. Als Gründungsrektor des Wissenschaftkollegs hat er nachhaltigen Anteil an der kulturellen und wissenschaftlichen Ausstrahlung dieser Institution in der Haupstadt. Peter Wapnewski ist ein glänzener Erzähler, der eindrucksvoll den Rang der Lebensschilderung als literarische Gattung belegt.