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Demokratie und Charisma

Fünf Landsgemeindekonflikte im 18. Jahrhundert

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  • 570 Seiten
  • 20 Lesestunden

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Am 18. März 1733 musste Johannes Büelmann aus Luzern vor dem Schwyzer Rat erscheinen, nachdem er den Landammann beleidigt und die Herren der Freiheit beschuldigt hatte, diese verkauft zu haben. Er sprach von Joseph Anton Stadler, der 1708 hingerichtet wurde und dessen Grab zur Pilgerstätte für Freiheitssuchende wurde. In der populären Erinnerung galt Stadler als Märtyrer, während Bruder Klaus als Friedensstifter verehrt wurde. Stadler hatte bedeutende Reformen angestoßen, die die Landsgemeinde revitalisierten und die Geschlechterherrschaft einschränkten. Er war ein talentierter Redner und ein fanatischer Hexenjäger, der auch mit den Toggenburgern in ihrer Rebellion gegen den St. Galler Fürstabt zusammenarbeitete. Sein Bruder, ein Mönch, versuchte, die Macht der Landsgemeinde theoretisch zu untermauern. Doch Stadler überschätzte seine Ressourcen im Vergleich zu den Soldunternehmern. Der Wendepunkt seiner Karriere war die Konfessionalisierung der Toggenburger Revolte. Der 'Stadler-Handel' ist einer von fünf Landsgemeindekonflikten, die hier untersucht werden. Der Autor zeigt, dass diese Konflikte nicht nur Klientelkämpfe waren, sondern tiefere prinzipielle Anliegen verfolgten. Der Charisma der Anführer, geprägt von politischer und religiöser Kultur, spielte eine zentrale Rolle. Die Landsgemeindekonflikte des 18. Jahrhunderts sind somit auch für die Entwicklung der modernen Schweiz von Bedeutung.

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Demokratie und Charisma, Fabian Brändle

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2005
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