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Macht Körper Wissen Raum?

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Titel und Untertitel sind in ihrer Mehrdeutigkeit zugleich Wegweiser und Programm dieser Arbeit, deren Leitfaden zwei zentrale Fragen bilden: ‚Macht‘ ein Wissen über den menschlichen Körper Raum, d. h. kann ein Wissen über die Konstruktion von verkörperten Subjekten Räume und Raumstrukturen neu gestalten? Und mit welchem Verständnis von Macht können die Phänomene der Subjektkonstitution einerseits und der Raumkonstruktion andererseits sowie das ihnen zugrundeliegende Wechselverhältnis verändert werden? Die Behandlung dieser Fragen geschieht anhand der Erörterung von ‚Wissen‘, ‚Macht‘, ‚Körper‘ und ‚Raum‘ in jeweils eigenständigen Kapiteln, in denen aus feministisch-poststrukturalistischer Perspektive den Konstitutionsbedingungen und -effekten von Körpern und Räumen sowie den Produktions- und Wirkungsmechanismen von Macht und Wissen nachgegangen wird. Das Kapitel ‚Wissen‘ führt zunächst in die feministische Wissenschaft und Geographie sowie in die Prinzipien des Poststrukturalismus ein. Daran schließt sich eine Auseinandersetzung mit Michel Foucaults diskurstheoretischem Machtverständnis und Donna Haraways Programm der inneren Differenz als Praktiken des Widerstandes an. Letzteres leitet zur Auseinandersetzung mit einem Körperkonzept über, das essentialistische Annahmen vom natürlichen, d. h. rein biologisch-organischen, Körper dekonstruiert und durch ein Körperverständnis ersetzt, das die Einschreibung gesellschaftlicher Prozesse auf verkörperte Subjekte berücksichtigt. Unter Rückgriff auf die feministisch-poststrukturalistische Theoretikerin Judith Butler und ihre kontrovers diskutierten Überlegungen zur diskursiven Konstruktion von Geschlecht und Geschlechtsidentität wird die herkömmliche Vorstellung von Körpern, ihrer Naturgegebenheit und ihrer Normativität sowie die Illusion vom autonomen Vernunftsubjekt durchbrochen und durch ein offenes, relationales und prozessualisiertes Körper- und Subjektverständnis ersetzt. Die bedeutungsgenerierenden gesellschaftlichen Einschreibungsprozesse wirken auch konstitutiv auf Räume. Ähnlich wie Körper werden Räume durch die auf sie einwirkenden gesellschaftlichen Konstruktionsprinzipien als dynamisch und offen aufgefasst. Mithilfe gesellschaftszentrierter Raumkonzepte wird nach einer Vorstellung von Raum gesucht, die gesellschaftliche Aushandlungsprozesse um Räume berücksichtigt und die (feministische) Forderung nach Aneignung des öffentlichen Raumes durch die Konstruktion und Besetzung von offenen Räumen ersetzt. Den Abschluss bilden Gedanken für eine Geographie der Differenzen, die die Aspekte Wissen, Macht, Körper und Raum wieder zusammenführt. Sie versteht soziale Unterschiede als Differenzen, die nicht natürlichen Ursprungs sind. Durch eine Erfassung und Analyse der auf den Körper einwirkenden Konstitutionsmechanismen wird hierarchisierten sozialen Unterscheidungen die Legitimationsgrundlage für Unterdrückung entzogen. Zudem eröffnet die Anerkennung von Differenzen Veränderungspotentiale und ermöglicht das Aufbrechen gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Ein- und Ausschlussmechanismen. Diese Geographie der Differenzen konzentriert sich auf die Neu-Gestaltung von Bewegungsmustern in einem von Machtstrukturen durchzogenen Raum.

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2005

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