Internationalisierung und Privatisierung von Krieg und Frieden
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»Die Welt ist wohl nicht bereit, den Frieden zu privatisieren«, sagte Kofi Annan 1996 als sich in Ruanda abermals ein Flüchtlingsdrama anbahnte. Der UN Sicherheitsrat konnte sich weder dazu entschließen Friedenstruppen zu entsenden, noch das Angebot einer privaten Militärfirma anzunehmen, die binnen sechs Wochen ein Kontingent von 1500 Firmensoldaten zum Schutz der Flüchtlinge einsetzen wollte. Für die Privatisierung des Krieges scheint die Welt aber reif zu sein. Heute kommt auf 8 US-Soldaten im Irak mindestens 1 Angestellter einer Militärfirma, die Militär- und Polizeiaufgaben wahrnehmen. Immer häufiger verlässt sich das Militär auf diese neuen privaten Militärdienstleister. Internationale militärische Interventionen und die Privatisierung des Militärs stehen im Mittelpunkt der Veröffentlichung. Anhand verschiedener Fallstudien (UN-Friedensmissionen, Krisenreaktionskräfte der EU, Peacekeeping Südafrikas, Konkurrenz und Kooperation zwischen Militär und Hilfsorganisationen in Nachkriegswiederaufbauprogrammen, Privatisierung des Militärs in Großbritannien und USA, militärische Einsätze gegen Terroristen) zeigt der Autor zwei problematische Tendenzen auf: die Internationalisierung und die Privatisierung des Militärs und deren negative Auswirkungen für die Aufrechterhaltung des staatlichen Gewaltmonopols.