Jüdisches Leben in Baden
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Baden beheimatete ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine aufstrebende jüdische Gemeinde, die bis 1938 zur drittgrößten jüdischen Gemeinde Österreichs heranwuchs. Ausgehend von den Anfängen jüdischen Lebens mit der Gründung des ersten jüdischen Vereines im Jahr 1868 und der Errichtung des ersten öffentlichen Bethauses 1871 erhält der Leser Einblick in das jüdische Leben der Biedermeierstadt und der Umlandgemeinden. Es werden die einst und heute etablierten jüdischen Institutionen und Einrichtungen, sowie deren Funktionäre und Mitglieder im historischen Kontext dargestellt. Das Buch enthält eine Fülle von Fotografien und Dokumenten. Dem jüdischen Leben der gesamten Region wurde durch die Machtergreifung Hitlers ein jähes Ende bereitet. Dennoch zählte die Stadt Baden nach 1945 zu den wenigen Orten, wo sich eine kleine jüdische Gemeinde etablierte - heute die einzige jüdische Gemeinde Niederösterreichs. Rechtzeitig zur Wiedereinweihung der Badener Synagoge (September 2005) leistet das Werk einen wesentlichen Beitrag zur geschichtlichen Aufarbeitung der jüdischen Gemeinde Badens sowie zum Umgang einer Stadt mit ihrer Vergangenheit. Der Autor führte seit Ende der achtziger Jahre mit über 100 ehemaligen Badener Juden zahlreiche Interviews. Diese werden mit bisher unveröffentlichten Materialien aus dem Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und des Synagogenvereins Baden sowie einer Fülle in- und ausländischer Quellen aus den letzten 15 Jahren berücksichtigt.